Anne-Frank-Tag 2025

Am diesjährigen Anne-Frank-Tag setzte die Adolf-Reichwein-Schule ein eindrucksvolles Zeichen für Erinnerungskultur und digitales Engagement. Unter dem Motto „Erinnern und Engagieren digital“ erlebten die Schülerinnen und Schüler der ARS eine ganz besondere Verbindung von historischer Auseinandersetzung und kreativer Medienarbeit.

Den Auftakt bildete eine gemeinsame Aufführung des Theaterstücks „Ich, Anne“ der Leipziger Kulturschule in der Aula der ARS. Die Inszenierung vermittelte Anne Franks Gedanken, Hoffnungen und Ängste auf eine sehr persönliche und berührende Weise – mit einem eindringlichen Blick in das Leben eines Mädchens, das unter menschenunwürdigen Bedingungen nicht den Glauben an das Gute verlor. Das Stück ließ die Zuschauerinnen und Zuschauer der Jahrgänge 9 und 10 spüren, wie aktuell Anne Franks Geschichte auch heute noch ist und wie wichtig es ist, sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu positionieren. Sie erlebten Anne Frank und Peter van Pels, sowohl als lebenslustige Jugendliche, als auch nachdenklich über ihre Situation.

Begleitend zum Theaterstück erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler im Fach Projektorientiertes Lernen eigene Beiträge, die das Thema „Anne Frank und die Erinnerungskultur“ auf digitale Weise beleuchten. Mit großem Engagement entstanden vielfältige Projekte: Unter anderem entstanden digitale Ausstellungen, die Anne Franks Biografie, ihr Tagebuch und die historischen Hintergründe multimedial präsentieren. In Podcasts sprechen die Schülerinnen und Schüler über die Bedeutung von Zivilcourage, Toleranz und Erinnerung. PowerPoint-Präsentationen zeigen die Zusammenhänge zwischen Geschichte und Gegenwart und regen zum Nachdenken an. Auch sind selbst komponierte Lieder, die Anne Franks Gedanken musikalisch interpretieren und emotionale Zugänge schaffen, entstanden.

Die digitalen Werke laden dazu ein, sich aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sie zeigen eindrucksvoll, wie junge Menschen historische Verantwortung übernehmen und ihre Stimme gegen Ungerechtigkeit erheben – mit den Mitteln ihrer Zeit: kreativ, digital und reflektiert.

Der Anne-Frank-Tag 2025 an der ARS war weit mehr als ein Projekttag – er war ein starkes Zeichen dafür, dass Erinnern kein Blick zurück sein muss, sondern Grundlage für ein verantwortungsbewusstes Miteinander heute und morgen. Wir sind stolz auf das Engagement unserer Schülerinnen und Schüler und danken allen Beteiligten, insbesondere der Leipziger Kulturschule, für diesen besonderen Impuls.

Denn wie Anne Frank einst schrieb: „Wie schön ist es, dass niemand einen Moment warten muss, um die Welt zu verbessern.“

Ein Satz, der bleibt – und an der ARS gelebt wird.

Filiz Bulut