Jahrgangsstufe 7/8

Gemeinsam durch eine herausfordernde Zeit

Die Jahrgangsstufen 7/8 und die damit einhergehende Pubertät ist für alle Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte oftmals aufregend und auch herausfordernd. In diesem Lebensabschnitt entwickelt sich die Persönlichkeit eines Menschen entscheidend. Daher ist es ein bedeutsamer Teil unseres schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrags, unseren Schülerinnen und Schüler besonders in dieser Zeit sowohl mit einem erhöhten Maß an Zuwendung und Verständnis als auch mit einer klaren Orientierung und konsequenter Führung zu begegnen.

„Erste Blicke in Richtung Arbeitswelt – Lernen in projektorientierter Form“

Ab der Jahrgangsstufe 7 wird das Fach „Projektorientiertes Lernen“ neu eingeführt. Das bereits bekannte Fach „Freies Lernen“ aus den Klassenstufen 5 und 6 wird nun in ein bewertetes Fach übergeleitet. Alle Mädchen und Jungen haben pro Woche zwei Wochenstunden Unterricht im Fach „Projektorientiertes Lernen“ (PL).

Die Inhalte setzen sich aus der Berufsorientierung, dem Fach Arbeitslehre und dem Bereich des Sozialen Lernens zusammen.

In diesem Fach wird in der Jahrgangsstufe 7 das Thema Traumberuf und die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Girls- & Boys-Day ausführlich angesprochen. Ebenfalls wird mit allen Schülerinnen und Schülern das Kompetenzfestellungsverfahren Kompo7 durchgeführt. Die Mädchen und Jungen bearbeiten hierbei allein und in Kleingruppen unterschiedliche Aufgaben. Nach der Bearbeitung erhalten sie individuell eine Rückmeldung zu ihren überfachlichen Kompetenzen und beruflichen Interessen. Die Ergebnisse der Kompetenzfeststellung dienen zur Vorbereitung anknüpfender Berufsorientierungsmaßnahmen.

In der Jahrgangsstufe 8 ist die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des ersten zweiwöchigen Betriebspraktikums ein Schwerpunkt. Die Schülerinnen und Schüler suchen sich mit ihren Interessen ein Praktikum im mittelhessischen Raum.

Zusätzlich haben alle die Möglichkeit, an interessensgeleiteten Kleinprojekten teilzunehmen. Die Projekte befassen sich unter anderem mit den Schwerpunkten Arbeiten in der Werkstatt, Bewegung, Catering, Gestaltung, Gesundheit, Lernen im Labor, Programmierung, Datenverarbeitung sowie Umwelt.

Der Unterricht ist sehr praxisorientiert aufgebaut, damit die Schülerinnen und Schüler ihre praktischen Fähigkeiten erkennen und auch im Sinne der beruflichen Orientierung weiter ausbauen können.

Fremdsprachen erlernen

Ab der Jahrgangsstufe 7 können die Schülerinnen und Schüler der Adolf-Reichwein-Schule entscheiden, ob sie eine zweite Fremdsprache erlernen oder aber den praxisorientierten Wahlpflichtbereich besuchen möchten. Die Einwahl erfolgt zunächst für zwei Jahre.

Sprachlich interessierte und begabte Mädchen und Jungen haben ab der Jahrgangsstufe 7 die Möglichkeit zwischen den Fremdsprachen Französisch, Latein und Spanisch auszuwählen. Ein „Schnupperunterricht“ in der Jahrgangsstufe 6 soll dabei helfen, die individuell richtige Entscheidung zu treffen. Der Fremdsprachenunterricht wird jeweils mit vier Stunden pro Woche angeboten.

Sollte man sich zunächst gegen die Einwahl in eine zweite Fremdsprache und für den praxisorientierten Wahlpflichtunterricht entscheiden, nimmt man in den Jahrgangsstufen 7/8 am Angebot im Bereich mit zwei Wochenstunden am „erweiterten projektorientierten Lernen“ (ePL) teil.

Der Unterricht und die dort durchgeführten Projekte orientieren sich an den Schwerpunkten des Faches PL. Allerdings sind die praktischen Arbeitsphasen noch einmal weiter ausgebaut, so dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensiver mit den Themen auseinandersetzen.

Berufliche Orientierung

Ab der Jahrgangsstufe 7 erhalten die Schülerinnen und Schüler erste Einblicke in die Arbeitswelt, indem sie von ihren Lehrkräften auf den Girls‘ & Boys‘ Day vorbereitet werden. Zu den Zielen dieses Praktikumstages gehört, dass die Schülerinnen und Schüler u.a. Berufs- und Studienfelder kennen lernen, die ihnen aufgrund von nicht mehr zeitgemäßen Rollenbildern oft verschlossen bleiben.

Weiterhin nehmen alle Schülerinnen und Schüler des Jahrganges an dem Kompetenzfestellungsverfahren Kompo7 teil. Ziel ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Rückmeldung erhalten, auf welche überfachlichen Kompetenzen sie bereits zurückgreifen und welche beruflichen Interessen bereits bestehen bzw. ausgebaut werden können.

In der Jahrgangsstufe 8 wird die berufliche Orientierung weiter intensiviert. Als ein zentraler Baustein der beruflichen Orientierung ist in dieser Jahrgangsstufe das erste Betriebspraktikum anzusehen, dass als ein Schwerpunkt im Projektorientierten Lernen zunächst intensiv vor- und später nachbereitet wird.

Durch die Zusammenarbeit von Schulen und Betrieben während der Betriebspraktika soll den Mädchen und Jungen ab der Jahrgangsstufe 8 die Möglichkeit gegeben werden, vielfältige Einsichten in das Arbeits-, Berufs- und Wirtschaftsleben zu erhalten. Die Erlebnisse und Erfahrungen aus dem Praktikum, die Gespräche mit Betriebsangehörigen und die Erkundung des betrieblichen Umfeldes vermitteln den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtige Erkenntnisse für ihre berufliche Orientierung und tragen oftmals zu der Entscheidung über den späteren Ausbildungs- bzw.  Studienplatz bei.

Zusätzlich finden erste Besuche von außerschulischen Lernorten statt. Unter anderem besuchen die Schülerinnen und Schüler das Berufsinformationszentrum (BIZ) in Gießen.

Äußere Differenzierung ab der Jahrgangsstufe 7

Differenzierung in den Hauptfächern:
Ab Klasse 7 werden Kurse in den Hauptfächern Englisch und Mathematik auf drei unterschiedlichen Niveaustufen angeboten.
Ab Klasse 8 wird der Unterricht im Fach Deutsch auf drei unterschiedlichen Anspruchsniveaus durchgeführt:

A-Kurs = höchstes Niveau
B-Kurs = mittleres Niveau
C-Kurs = Grundniveau

Differenzierung in den Nebenfächern:
Ab der Jahrgangsstufe 8 wird im Fach Physik und ab der Jahrgangsstufe 9 im Fach Chemie auf zwei Niveaustufen unterrichtet:

E-Kurs = Erweiterungskurs
G-Kurs = Grundkurs

Den Abschluss in den Blick nehmen

Ab der Jahrgangsstufe 8 erhalten alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig eine schriftliche Mitteilung über die jeweilige Abschlusstendenz. Grundlage hierfür sind die Anspruchsniveaus der besuchten Kurse in den Haupt- und Nebenfächern und die jeweils erbrachten Leistungen (Noten).

Mit diesen Mitteilungen wissen alle Mädchen und Jungen und deren Erziehungsberechtigte, welcher Schulabschluss mit den aktuellen Leistungen möglich ist.

Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer beraten die Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigten über mögliche Anschlusswege nach der Adolf-Reichwein-Schule.

Förderangebote und Hilfestellung

Mädchen und Jungen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche nehmen einmal wöchentlich an einem Training in Kleingruppen teil. Die im LRS-Förderunterricht eingesetzten Lehrkräfte sind hierfür besonders geschult.

Zusätzlich gibt es für die Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 7 das Angebot, mehrfach pro Woche nachmittags am Förderangebot der Lerninseln teilzunehmen. Die Lerninseln werden von Fachlehrkräften für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik betreut. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Arbeitsgemeinschaften

Im Ganztagsangebot der ARS gibt es darüber hinaus die Möglichkeit an freiwilligen Arbeitsgemeinschaften teilzunehmen. Die Mädchen und Jungen können hier ihren eigenen Interessen nachgehen und diese weiter ausbauen.

Die verschiedenen Angebote werden jeweils zu Beginn des Schuljahres bzw. mit den Halbjahreszeugnissen veröffentlicht. Weitere Informationen erhalten Sie im Bereich Ganztagsangebot.

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