Ein Erlebnis wie im James-Bond-Film
Wer die Eröffnungsszene des James-Bond-Films Spectre von 2016 gesehen hat, in der der britische Agent durch eine Parade zum mexikanischen Feiertag „Día de los Muertos“ schreitet, kann sich vorstellen, wie 20 Schülerinnen und Schüler der ARS diesen besonderen Tag in diesem Jahr in Frankfurt gefeiert haben.
Inspiriert von der eindrucksvollen Catrinas-Parade, die für die Dreharbeiten des Films in Mexiko-Stadt inszeniert wurde, organisierte das mexikanische Konsulat in Frankfurt am 2. November 2024 die erste Catrinas-Parade in der Mainmetropole. Dieses große Ereignis zog fast zweihundert Teilnehmende aus verschiedenen Bundesländern wie dem Saarland, Niedersachsen und Hessen an. Auf Einladung der mexikanischen Konsulin Cecilia Villanueva nahm auch eine Gruppe von 20 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 und 10 der ARS teil, begleitet von der Spanischlehrerin Alicia Feregrino und der Fremdsprachenassistentin Andrea García Roldán. Die Parade ist inzwischen ein weltweit bekanntes Symbol der mexikanischen Kultur.
Mit Hilfe von Frau Feregrino und Frau García Roldán fertigten die Schülerinnen vier Wochen vor der Veranstaltung ihre eigenen „Diademas de flores“ an, kunstvoll gestaltete Blumenkränze, die einen hohen symbolischen Wert besitzen und ein unverzichtbarer Bestandteil des traditionellen Catrina-Kostüms sind. Ebenso wichtig ist die ikonische Totenkopfschminke, die die Schülerinnen und Schüler der ARS im Vorfeld der Parade eifrig geübt haben.
Die Exkursion begann früh am Morgen des 2. November in Gießen, wo sich die Gruppe auf den Weg nach Frankfurt machte. Im mexikanischen Konsulat hatten die Jugendlichen drei Stunden Zeit, ihre Schminkkünste unter Beweis zu stellen und sich kreativ in echte mexikanische Catrinas und Catrinos zu verwandeln. Mit viel Geschick und Fantasie schufen sie beeindruckende Kostüme und Make-ups, die den Geist des Feiertags perfekt einfingen.
Um 15:00 Uhr begann die Parade vor der Alten Oper in Frankfurt. Dort sorgten Mariachis – traditionelle mexikanische Musikgruppen – sowie Tänzerinnen und Tänzer mit ihren Auftritten für eine feierliche Atmosphäre. Gemeinsam mit Mexikanerinnen und Mexikanern erlebten die Schülerinnen und Schüler, wie der Día de los Muertos gefeiert wird. Die besondere Bedeutung dieses Feiertags, der Freude und Erinnerung vereint, wurde ihnen auf lebendige Weise nähergebracht.
Besonderes Highlight für die Jugendlichen war, dass zahlreiche Zuschauer um Fotos mit ihnen und ihrem kunstvollen Make-up baten. Große Bewunderung fanden auch die Skelette aus Pappmaché, die von ehemaligen Schülerinnen und Schülern der ARS angefertigt worden waren und während der Parade getragen wurden.
Der Höhepunkt der dreistündigen Veranstaltung war die Abschlussaufführung vor der Euroskulptur, einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Frankfurts. Dort animierten die Tänzer das Publikum zum Mitmachen, und die Schülerinnen und Schüler der ARS zeigten sich begeistert: Sie tanzten zu den mitreißenden Rhythmen eines mexikanischen Flashmobs, versuchten sich an traditionellen Tanzschritten und brachten mit einer Conga-Reihe zusätzliche Dynamik in die Stimmung.
Obwohl die Motivation, an einem Samstag früh aufzustehen, anfangs bei vielen gering war, änderte sich diese schnell im Laufe des Tages. Ohne eine weite Reise nach Mexiko unternehmen zu müssen, konnten die Jugendlichen die lebendige Kultur der Sprache, die sie lernen, hautnah erleben: mexikanische Tänze und Musik, farbenfrohe Trachten, die ausgelassene Atmosphäre und die fröhliche Art, wie der Día de los Muertos gefeiert wird – in Mexiko ebenso wie in Deutschland.
Leonie Kullbach/Marie Schöps/Leonie Zirk/Andrea García Roldán