Zeitzeugengespräch – Erinnern gegen das Vergessen

Unserer unermüdlichen Fachsprecherin GL Frau Filiz Bulut ist es erneut gelungen einen Zeitzeugen des Holocausts an unsere Schule zu holen. So war es am 24.01.2023 möglich, dass Mieczyslaw Grochowski (Mietek) unseren Schüler:innen des Jahrgangs 9 authentisch berichten konnte, wie seine Kindheit im Internierungslager Potulitz verlief.

Eindrücklich schildert er die unvorstellbaren hygienischen Zustände, den Hunger und die Ängste, die er als kleiner Junge erfuhr, auch den Verlust des Vaters, Krankheiten und andere Bedrängnisse aus dieser dunklen Zeit.

Gießener Allgemeine, 25.1.23, S.36

Dem mittlerweile fast vierundachtzigjährigen Mietek ist es ein tiefes Anliegen, die Erinnerung an die Gräueltaten des dritten Reichs wachzuhalten, damit sich die Geschichte niemals wiederholen wird. Die Schüler:innen zeigen sich äußerst interessiert und haben viele Nachfragen. Sehr beeindruckend ist auch sein Trompetenspiel: Während seines Vortrags greift der ehemalige Berufsmusiker zum Instrument und intoniert das Ausschwitzlied.

Doch damit nicht genug! Als Schulleiterin Petra Brüll in ihren Dankesworten auf den Widerstandskämpfer Adolf Reichwein als Namensgeber der Schule hinweist und das zu seinen Ehren komponierte Schullied anspricht, genügt Mitek ein kurzer Hinweis auf die an der Wand der Aula hängenden Noten; er nimmt seine Trompete und spielt für die Schule das Schullied „Richte immer die Gedanken“.

Mit großem Applaus verabschiedet die Schülerschaft den Zeitzeugen, der im Anschluss noch bei einem Mittagessen in kleiner Runde über weitere Erlebnisse aus seinem bewegten Leben berichtet.

Begegnungen mit Zeitzeugen wie Mieczyslaw Grochowski und Dr. Eva Umlauf (im November 2022) machen Geschichte so erlebbar und sind daher ein wichtiger Bestandteil des Schullebens an der ARS.