Am 24.10.19 hatten wir zum vierten Mal das globale Schulkino in unserem Haus. In diesem Jahr war der Jahrgang 10 beteiligt. In Vorbereitung hatten die Klassenlehrkräfte Eidmann und Soennecken (10a), Diehl und Cirasun (10b) und Steinmetz und Feregrino (10c) gemeinsam mit unserer Sozialarbeiterin Frau Kraft-Medebach die Schüler*innen im Unterricht auf das Thema „Häusliche Gewalt“ eingestimmt. Nun wurde der Film „Naomis Reise“ von Frieder Schlaich gezeigt. Hier geht es um einen Strafprozess in Deutschland, bei dem das Urteil über den Ehemann von Mariella gefällt werden soll. Er hat seine aus Peru stammende Frau getötet und es stellt sich die Frage, ob es Mord war. Nebenbei beleuchtet der Film die Problematik von Machtgefällen: Sowohl in Peru als auch in Deutschland gibt es Situationen, aus denen klar wird, wer die Macht hat und daher auch möglicherweise Recht bekommt.
Im Film werden die Rollen der Richter und Anwälte von Laiendarstellern, nämlich echten Richern und Anwälten gespielt, was den Film so authentisch macht und die Nüchernheit von deutschen Gerichten ziemlich exakt transportiert.
Zum ersten Mal hatte Freu Feregrino, die wie in den vergangenen Jahren die Initiatorin der Veranstaltung war, den Regisseur eingeladen, und dieser war trotz vollem Kalender extra aus Berlin gekommen. Er stellte sich im Anschluss an den Film den vielen Fragen unserer 10.Klässler und konnte so noch eindrücklicher die Situation der Protagonisten darstellen. Er hob auch hervor, dass der Film nach einem realen Fall, der verfremdet wurde, entstanden ist. Nach einer kurzen Pause teilten sich die Schüler*innen dann in vier Gruppen auf und bearbeiteten das Thema „Häusliche Gewalt“ gemeinsam mit Mitarbeitern des Vereins Motivés und dem Weltladen aus Marburg. Der Verein setzt sich seit 2007 für eine gerechtere und bessere Welt ein und unterstützt uns bei der Arbeit mit solchen anspruchsvollen Filmen. Im Nachgepräch nach den Workshops lobten die Verantwortlichen sowohl die tolle Vorbereitung durch die Lehrkräfte, die Einbettung in den Unterricht, das Ambiente der Veranstaltung als auch unsere Schüler*innen selbst.