Und sie bauten eine Balalaika

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Wenn sich im Schuljahr 2013/14 am Freitag in der 7. und 8. Stunde die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 d im Werkraum trafen, dann drehte sich alles um die Balalaika.
Schulleiter Norbert Kissel, der auch das Fach Musik in der Klasse unterrichtet, hatte die Idee, die im Musikunterricht zu vermittelnden Kompetenzen an dieses Instrument zu binden. Ein zentrales Ziel war der Bau eines eigenen, funktionstüchtigen Musikinstruments.

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Finanziert wurde das Projekt über das Bundesprogramm XENOS, an dem die Adolf-Reichwein-Schule und unter Beteiligung des Landkreises Gießen als Schulträger seit mehreren Jahren teilnimmt.
Einer der Schwerpunkte von XENOS ist die enge Verbindung zur Arbeitswelt und zur Berufsorientierung für Jugendliche.

Mit Matthias Beckers, Instrumentenbauer, Sänger und Gitarrist, konnte für das Projekt ein Experte gewonnen werden, der in Abwandlung traditioneller Vorgaben ein eigenes Instrument für die ARS entwickelte entwickelte, das sowohl in baulicher Hinsicht als auch bezüglich der späteren Spielbarkeit die bestehenden handwerklichen und spieltechnischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler einbezog: Die XENOS-Balalaika.
Innerhalb eines Schulhalbjahres gelang es, dass nicht nur ein Musikinstrument gebaut wurde, sondern auch die Klasse zur Feier der Zeugnisübergabe als Zupforchester darauf spielte.

ARS-Klasse  10 d mit Balalaika

Das Vorhaben stärkte neben der Fach- auch die sozialen Kompetenzen, übte Formen der Arbeitsteilung, vermittelte Fertigkeiten im Umgang mit Material, Werkzeugen und Maschinen und gab Einblicke in handwerkliche Berufe.

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Das „Balalaika“-Projekt der Adolf-Reichwein-Schule hat als beispielgebend bereits überregional für großes Interesse gesorgt.

Für die Initiatoren war besonders beeindruckend, mit welchem Engagement unsere jungen Leute zu Werke gingen und sich in kürzester Zeit nicht nur profunde Kenntnisse über die Prinzipien des Instrumentenbaus, über Statik, Akustik und schließlich auch Stimmung und Spieltechnik aneigneten, sondern auch sehr viel handwerkliches Geschick im Umgang mit Material und Werkzeugen entwickelten.

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„Zu einer Schule mit Schwerpunkt Musik passt es hervorragend, wenn sich Schülerinnen und Schüler nicht nur mit der Musik, sondern auch mit dem Instrumentenbau intensiv auseinandersetzen. Dieses Projekt hat so viel Spaß gemacht – das ruft nach Fortsetzung!“, so Schulleiter Norbert Kissel.

Er und Instrumentenbauer Matthias Beckers haben bereits weitere Projekte aus dem Bereich Musikinstrumentenbau ins Auge gefasst.

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