Spanisches Schulkino

Schüler des Jahrgangs 10 beim spanischen Schulkino

SchülerInnen beleuchten ihr „gutes Leben“ unter dem Aspekt der Kohleförderung in Kolumbien

Auf Einladung des Fachbereichs Spanisch war erneut der Verein zur Förderung internationaler Kultur und globaler Gerechtigkeit „Motivés“ in der ARS zu Gast. Mit im Gepäck hatten sie bei diesem Besuch den Film „La buena vida“ (Das gute Leben).

In diesem Projekt zeigte sich wieder einmal, dass der Fremdsprachenunterricht nicht nur sinnvoll mit weiteren Fächern, sondern auch mit dem aktuellen Ereignissen in der Welt verknüpft werden kann.

„Das gute Leben“ ist ein politischer Film, der eine vorhandene Verbindung zwischen der Gewinnung und der Nutzung von Kohle feststellt. In Deutschland machen wir uns kaum Gedanken darüber, obwohl unser Wohlbefinden davon abhängt. Die Kohle, die wir in Deutschland benötigen, wird aus anderen Ländern importiert, wobei der größte Teil davon aus Kolumbien kommt.

Im Fokus, des auf Spanisch vorgeführten Films, stand der Konflikt zwischen den sogenannten Indígenas (Ureinwohnern) mit ihrer einfachen, naturverbundenen Lebensweise und der profitorientierten, industrialisierten westlichen Welt. Dieser wurde am Beispiel der Vertreibung des Stammes der Wayúu aus ihrem faszinierenden Lebensraum, für einen der größten Kohletagebaue der Welt, dargestellt.

In den anschließenden Diskussionen und Workshops konnten die SchülerInnen sich selbst in die Lage der Ureinwohner versetzen und besahen kritisch das Vorgehen des Konzerns, besonders unter dem Gesichtspunkt der globalen Gerechtigkeit. Weiterhin setzten sie sich mit den unterschiedlichen Lebensstandards in Kolumbien und Deutschland auseinander.

Kolumbien zählt zu den wichtigsten Steinkohlelieferanten der deutschen Energiekonzerne (Platz 5 der weltweiten Exportländer!). Die zahlreichen Kohlekraftwerke in Deutschland produzieren aus der importierten Kohle dann den Strom, mit dem wir unser tägliches „buena vida“ (gutes Leben) als selbstverständlich hinnehmen.

Es war uns eine große Ehre, Frau Maria Alexandra Tascón, vom Verein „Pachamama Connexiòn e. V.“, als Referentin begrüßen zu können. Frau Tascón stammt aus Lateinamerika und lebt jetzt in Deutschland. Durch die Schilderung ihrer eigenen Erlebnisse und Eindrücke gab sie der Veranstaltung eine persönliche Note.

An der Adolf-Reichwein-Schule erfreut sich die Fremdsprache Spanisch, auch Dank des Angebots „Unterricht anderer Art“, einer stetig steigenden Beliebtheit. Spanisch kann an der ARS sowohl ab der 7., als auch ab der 9. Klasse, als zweite Fremdsprache gewählt werden.