Une promenade à Paris

Ein Reisebericht von Eva Schön und Frau Wennemuth

Am Freitag, den 5. April 2019 machte sich eine kleine Gruppe der ARS auf den Weg unter Leitung von Frau Wennemuth nach Paris. Die französische Fluglinie AIR FRANCE brachte uns sicher von Frankfurt nach Frankreich. Wir Schüler waren alle noch nie geflogen und deshalb war es sehr aufregend. Beim Landeanflug konnten wir den Eiffelturm und andere Sehenswürdigkeiten schon aus der Luft bestaunen.

Wir erreichten Paris gegen Mittag und nahmen vom Flughafen aus den RER Richtung Gare du Nord, stiegen um in die Métro (so heißt die U-Bahn in Frankreich), um bei Pigalle auszusteigen. Unser Hotel hieß „Ibis Styles Pigalle Montmartre“ und liegt in der 3, Rue Frochot. Alle Leute dort waren sehr nett. Nachdem wir unsere Zimmer schnell bezogen hatten, gingen wir in ein Restaurant und aßen zu Mittag. Anschließend liefen wir den Montmartre hoch und besichtigten die berühmte Basilika Sacré-Coeur, von der aus man einen fantastischen Blick auf die Stadt hat. In der Kirche war gerade Messe und es herrschte eine feierliche Atmosphäre mit Kerzen, Gesang und Weihrauch.

Sacré-Coeur

Den Rückweg wählten wir durch das Künstlerviertel, wo viele Straßenkünstler darauf hofften, das Portrait eines Touristen zeichnen zu dürfen und verkaufen zu können. Mit einem sicheren „Non, merci!“ wurde man sie aber gut wieder los. Als es allmählich dunkel wurde, nahmen wir die Métro und fuhren bis Louvre-Pyramides. Der Louvre ist das größte Kunstmuseum der Welt und ist größtenteils unterirdisch mit dem Palais Royal verbunden. Als Eingangshalle dienen große gläserne Pyramiden, die gerade erleuchtet wurden, als wir ankamen. Das sah so beeindruckend aus! Wir liefen am Quai der Seine entlang, immer mit dem Blick auf den Eiffelturm, der erst blinkte und dann ständig beleuchtet war. Dann bogen wir auf die Champs-Elysées, denen man immer noch die Zerstörung der Gilets Jaunes zwei Wochen zuvor ansah: Riesige Schaufensterscheiben waren zerbrochen und mit Holzpanelen provisorisch repariert. Graffititags waren immer noch zu lesen und kündigten eine neue Revolution an. Die Pariser, mit denen wir während unserer Reise sprachen, waren alle schockiert, genervt und erzürnt angesichts dieser Welle der Zerstörung. Die Protestaktionen verlieren spürbar den Rückhalt der Bevölkerung, da die Mehrheit solche gewalttätigen Akte überhaupt nicht billigt. Angekommen am Place Charles de Gaulle, bewunderten wir den Arc de Triomphe. Wir nahmen die Métro zurück zu Pigalle und kauften im Supermarkt Baguette, Käse, Wurst, Salat und Obst. Wir picknickten gemütlich in der Lobby des Hotels, während uns der Portier sogar Besteck brachte. Am Samstag fuhren wir mit der Métro zu Cité und bestaunten Notre Dame de Paris. Leider gab es eine sehr lange Schlange, sodass wir entschieden nicht hineinzugehen. Hätten wir gewusst, dass diese berühmte, wunderschöne Kathedrale ein paar Tage später dem Feuer zum Opfer fallen wird, hätten wir sicher gern angestanden. So traurig! Wir liefen über den Platz des Rathauses  zum Centre Pompidou, einem Museum für moderne Kunst sowie einer großen Bibliothek. Die Fassade besteht aus bunten Rohren und sieht sehr industriell und modern aus. Wir liefen weiter zu den Galeries Lafayettes, einem berühmten Kaufhaus in Paris, auf dessen Dach man einen ganz tollen Blick über die Innenstadt hat – ganz kostenlos übrigens. Nach einem Mittagessen im Restaurant besichtigten wir eine schöne Terrasse mit Garten, während die anderen in einem „Nature et Découvertes“ Mitbringsel einkauften. Dann mussten wir uns ziemlich sputen, da Frau Wennemuth die Tickets für den Eiffelturm online gekauft hatte und wir um 16 Uhr dort sein sollten. Leider wurde die komplette Métrolinie 1 wegen der Samstagsdemonstrationen – die nun auf der Champs-Elysées verboten sind – gesperrt und wir waren gezwungen, einen riesigen Umweg bis zu Trocadéro zu fahren. Im Laufschritt ging es am Palais Chaillot vorbei und wir schafften es gerade noch rechtzeitig. Es war ein einzigartiges Erlebnis! Vom Eiffelturm aus hat man den besten Ausblick und wir fuhren sogar bis zur Spitze hoch. Der Zugang zum Eiffelturm ist mittlerweile streng bewacht. Es gibt eine gläserne Wand, die nur zwei Durchgangsstellen hat. Alle Rucksäcke wurden überprüft und das Mitführen von Flüssigkeiten ist wie beim Flughaften streng verboten. Auch um den Trocadéro herum sahen wir viele Militärs und Polizisten. Nach der Besichtigung des Eiffelturms gingen wir gemächlich wieder den Palais Chaillot entlang und staunten über die vielen Streetartkünstler und Tänzer. Wir aßen alle gemeinsam in einem Restaurant um die Ecke des Hotels, in das meist die Künstler und Schauspieler am Montmarte gehen. Wir bestellten unser Essen ganz alleine! Während einige schon schlafen gingen, besuchte der Rest das Theater genau gegenüber und sah sich ein witziges Stück zum Mitmachen an: Playliste interactive. Vier Sänger und eine Sängerin improvisierten mit einem Pianisten und einem Rhythmusartisten auf Zurufe im Publikum nach Themen und Musikstilen. Sehr zu empfehlen! Auch wenn man noch nicht so gut Französisch spricht… Am letzten Tag wollte uns Frau Müller in eine tolle Eisdiele führen, die aber leider noch geschlossen war. Also gingen wir in ein kleines Café, in dem alles selbst gemacht wurde. Wir aßen kleine Törtchen, schleckten Eis und kauften Baguette und Croissants zum Mitnehmen. Wir landeten gut und sicher gegen 18 Uhr zu Hause. Alles in allem war unser Wochenende in Paris super schön. Die Stimmung war sehr entspannt. Wir haben viele Dinge gesehen und auch gelernt. Uns hat das Métrofahren Spaß gemacht. Weil wir nur eine so kleine Reisegruppe waren, konnten wir vieles spontan entscheiden und jeder konnte mitreden. Es war ein sehr gelungenes Wochenende und bestimmt nicht unser letztes Mal in Paris…