Die ARS und das Tor zum Weltraum

Naturwissenschaftler besuchten das europäische Raumfahrtzentrum in Darmstadt

ARS bei der ESA 2017

Bei den Nachwuchsphysikern der Adolf-Reichwein-Schule stand dieser Tage wieder ein außerschulischer Lernort auf dem Lehrplan. Zusammen mit Physikern und Ingenieuren der Kooperationspartner Universität und Gießener Amateurfunker um Prof. Dr. Klingmüller hatten sich Schüler und Lehrkräfte ins südhessische Darmstadt aufgemacht, um dort dem Europäischen Raumflugkontrollzentrum ESOC (European Space Operations Centre) einen Besuch abzustatten. Das ESOC als eines der Zentren der europäischen Weltraumorganisation ESA, ist für die Überwachung von Satelliten in erdnahem oder interplanetarem Orbit verantwortlich.

 

Die Fahrt zum „deutschen Tor in den Weltraum“ hatte Alena Schäfer, Referendarin an der ARS und Leiterin des Begabtenkurses Physik organisiert. Gesponsert wurde das Projekt durch den Verein für Naturwissenschaften und Musik an der ARS e.V. (VERNAMU).

 

Gleich zu Beginn der Besichtigung des Raumfahrtzentrums staunten die Gäste aus Pohlheim über die umfangreichen Sicherheitskontrollen, bevor man ins „Allerheiligste“, den Kontroll- und Steuerungsräumen mit ihren riesigen Bildschirmwänden und den zahllosen Computern vorgelassen wurde.

 

Die Erforschung der Erde, des Sonnensystems und des Universums, die Entwicklung satellitengestützter Technologien und Dienstleistungen bis hin zur Förderung verschiedener europäischer High-Tech-Industrien und die Zusammenarbeit mit außereuropäischen Weltraumorganisationen – alles das gehöre zu den Aufgaben der ESA, erfuhr die Delegation aus Mittelhessen auf ihrem Rundgang durch den Gebäudekomplex.

 

Allenthalben traf man denn auch auf maßstabsgetreue Modelle von Kometen, Raumstationen, Satelliten und natürlich auf die Trägerrakete Ariane, mit der schon so manche Tonne an Hochtechnologie in den Raum geschossen worden ist.

 

Dass das Ganze eine Menge Geld kostet, versteht sich von selbst. Rund 16.- Euro müsse ein jeder Steuerzahler der insgesamt 22 ESA-Mitgliedsstaaten im Jahr für die Raumfahrt abdrücken, hieß es und das Gesamtbudget beliefe sich auf mehrere Milliarden Euro.

 

Vor dem Kontrollzentrum der Anlage, wo hinter Glasscheiben die Bewegungen und Funktionen der Satelliten überwacht werden, wartet bereits Karsten Weber, Senior Engineer für Maintenance im Operation Control Center des ESOC und dafür verantwortlich, dass alle Computer verlässlich ihren Dienst verrichten. Karsten Weber, selbst ehemaliger Schüler der Adolf-Reichwein-Schule, hatte einst den entscheidenden Impuls für seine spätere Berufswahl im Physikunterricht der Schule erhalten und fügte darum den technischen Erläuterungen auch viel Aufmunterndes für die jungen Naturforscher bei. Sie sollten sich ein berufliches Ziel nicht zu spät zu setzen und dann, ganz im Sinne Reichweins, mit vollem Einsatz den selbstgewählten Weg gehen.

Auf der Heimfahrt wurden bereits die Pläne für das nächste NaWi-Projekt an der ARS geschmiedet. Um Blitzforschung wird es gehen, genauer gesagt, um die geheimnisvolle Welt der Strahlung aus dem All und ihrer Wirkung auf Natur und Technologie. Und wie bisher wird die Adolf-Reichwein-Schule dabei von den Physikern und Ingenieuren des Kooperationsprojekts unterstützt.

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