Nach überstandenem Abschluss-Gag am Morgen (Stroh vor und in der Schule, Tausende von Luftballons vor dem Lehrerzimmer) hatte man sich zum Abend hin schülerseits mächtig in Schale geworfen, um in einer knapp zweieinhalbstündigen Feier die Zeugnisse und Zertifikate entgegenzunehmen. Vom kurzen Schwarzen bis hin zur Gala-Robe war alles dabei – die jungen Herren selbstverständlich mit Schlips und Kragen, bisweilen auch mit maskulin wirkenden Hosenträgern.
Durch das Programm der Feier, die traditionell in der Volkshalle Watzenborn-Steinberg stattfand, führten Luisa Keßler und Florian Frank.
Schulleiter Norbert Kissel erinnerte in seiner Rede daran, dass die Schulplicht als verbrieftes Recht auf Bildung mit Blick auf die Situation in anderen Staaten der Welt ein großes Privileg darstelle und ging auf die Unterschiedlichkeit und Chancen der Absolventen ein: „Für das, was nun vor euch liegt, und da gibt es eine ganze Menge an Unbestimmtem, wünsche ich gutes Gelingen! In euch schlummern eine ganze Menge Potentiale. Vergrabt eure Talente nicht, sondern macht was draus!“
Petra Brüll übermittelte in einem herzlichen und kurzweiligen Vortrag im Namen der Klassenlehrer die besten Glückwünsche an die scheidenden Schüler. Sie hatte einen mit Symbolen und Erinnerungen vollbepackten Schulranzen mitgebracht, in dem neben einer Menge Schulischem auch viel Gemeinschaftlich-Menschliches aus den zurückliegenden sechs Schuljahren verpackt war. „Besucht uns mal, wenn ihr in der Nähe seid!“, lud die die Lehrerin die Schülerinnen und Schüler ein, den Kontakt zur nun ehemaligen Schule zu halten.
Schulelternbeiratsvorsitzende Marion Brandl wünschte den Schülerinnen und Schülern alles Gute und bedankte vor allem bei jenen Eltern und bei den Unterstützungssystemen der Schule, die sich für die Gestaltung des Schullebens an der ARS in den vergangenen Jahren eingesetzt hatten.
Im Programm folgte ein Quiz, in dem vier Lehrerteams in moderner Allgemeinbildung („Wie viele USB-Stiks hat Marcel heute Abend für die Gestaltung des Programms mitgebracht?“ und andere Selbstverständlichkeiten) auf den Prüfstand kamen und Gummibärchen-Kontingente gewinnen konnten. Für die Unterlegenen gab´s anstatt von Strafpunkten bestimmte Aufgaben, die zu erfüllen waren: Die Lehrerinnen Katrin Volk und Jennifer Homfeld mühten sich mit Hula-Hoop-Reifen ab, Jessica Walter und Willi Schwalb mussten Walzer tanzen (was in Ansätzen auch gelang), schließlich hatten sich Renate Martin und Alexandra Hartmann in ein Schwindelexperiment zu bewähren, wobei Frau Martin sowohl Stand- als auch (Wasser-)Trinkfestigkeit bewies.
Den Sieg fuhren Petra Brüll und Sabine Hasselbach („unser zollfreier Lieblingsimport aus Österreich“, so die Schüler) ein.
Nach einer Diashow über die zurückliegende Schulzeit an der ARS, die sehr viel Nostalgie verbreitete und überdies zeigte, was die Pubertät bei einigen Schülerinnen und Schülern an äußeren Veränderungen anrichtet, hub das Schulsprecher-Duo Marcel Löschner und Fabian Schröder zur Rede an, die jedoch bereits nach kurzer Zeit von einer Überraschungseinlage des gesamten Jahrgangs unterbrochen wurde: Verteilt über den ganzen Saal tanzten die jungen Damen und Herren einen flippigen „Flashmob“.
Nach dieser Einlage setzten die Redner ihr Statement mit einem Dankeschön an die Schulgemeinde und das Vorbereitungskomitee des Zehnerjahrgangs fort.
Englischlehrerin Susanne Boncek überreichte danach die Fremdsprachenzeritfikate „telc“ an die erfolgreichen Teilnehmer.
Es folgte eine Diashow über eine zurückliegende Klassenfahrt nach Mallorca, die Klassenlehrer Joachim Oetzel zusammengestellt hatte.
Ein Lehrerchor, der danach die Bühne betrat, gab den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen in seinem Lied „Die Zeit ist reif“ auch Bissiges mit auf den Weg. Der Song endete selbstverständlich mit einem versöhnlichen „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht“.
Es folgte schließlich die Übergabe der Zeugnisse mit Ehrung der Schulbesten.
Die Bilanz des Schuljahres 2012/ 13 in Zahlen:
120 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 verlassen die ARS, dazu 15 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9.
66 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 haben die Übergangsberechtigung in eine gymnasiale Oberstufe erreicht. Sie werden nach den Ferien eine der allgemeinbildenden gymnasialen Oberstufen besuchen, zumeist die Gesamtschule Gießen-Ost, oder sie besuchen eines der beruflichen Gymnasien in Gießen.
52 Schülerinnen und Schüler haben den Realschulabschluss erreicht, davon 12 den qualifizierenden Realschulabschluss.
13 Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule mit einem Hauptschulabschluss bzw. mit dem qualifizierenden Hauptschulabschluss.
20 Schülerinnen und Schüler werden eine Fachoberschule besuchen, 13 eine höhere Berufsfachschule.
20 Schülerinnen und Schüler beginnen mit einer Lehre.
Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 werden die Berufsfachschule oder besonderen Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung besuchen, 1 Schüler beginnt eine Ausbildung.