Fake oder War doch nur Spaß

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Der verantwortliche Umgang mit den neuen Medien ist ein zentrales Thema von Schule geworden. Dabei spielen die Gefahren des Internets und das sogenannten Cyber-Mobbing eine besondere Rolle.
Dies ins Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu bringen, gelingt nur, wenn sie in altersgemäßer Weise angesprochen und für das Thema interessiert werden.  Aus diesem Grund hatte die Adolf-Reichwein-Schule in Pohlheim das Theaterensemble „Radiks“ aus Berlin eingeladen.
Lehrer Bodo Hartmann, an der ARS  zuständig für den Bereich Sucht- und Gewaltprävention, hatte den Kontakt mit dem Ensemble hergestellt.
Die Schauspieler Manuela Weihrauch und Tim Engemann gastierten einen Vormittag in der Aula der Schule und präsentierten vor den Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 9 und ihren Lehrern das Theaterstück „Fake oder War doch nur Spaß“ von Karl Koch.
In diesem Stück geht es um junge Leute, die durch den fahrlässigen Umgang mit Personendaten, durch das illegale Posten von Bildern und Filmsequenzen immer tiefer in den Sumpf des Cybermobbing geraten.
Die siebzehnjährige Lea, die davon träumt einmal Sängerin zu werden und die Möglichkeit für ein Casting erhält, schürt damit den Neid einer Mitschülerin. Aus Sticheleien und Ausgrenzung werden schließlich Mobbing-Attacken und Drohungen über die Netzwerke. Lea, die zunächst mit gleicher Münze zurückschlägt, resigniert schließlich, zieht sich zurück und geht auch nicht mehr zur Schule. Ihr Unglück wird noch größer, als sie erfahren muss, dass Andi, in den sie verliebt ist, auch zur Gruppe der Mobber gehört. Sie hintergeht auch ihren Vater, der sie schließlich drängt,  Anzeige zu erstatten. Das verkraftet Lea nicht mehr- sie  will sich das Leben nehmen, wird aber noch rechtzeitig von der Polizei gerettet, die nun mit ihren Ermittlungen beginnt.
Manuela Weihrauch und Tim Engemann schlüpften während des gut einstündigen Theaterstücks gekonnt in verschiedene Rollen, traten aber auch immer wieder  aus den dargestellten Personen heraus und gaben Erläuterungen zum Geschehen. Sowohl die an der Realität des Internetmissbrauchs ausgerichtete Dramatik einer unweigerlich in den Abgrund führenden Spirale als auch die ausgezeichnete schauspielerische Leistung der beiden engagierten Darsteller fesselten das Publikum in der Aula der ARS und führten den Schülerinnen und Schülern plastisch die Ernsthaftigkeit des Themas vor Augen. Im nachfolgenden Gespräch hatten die Jugendlichen Gelegenheit den Akteuren Fragen zu stellen und von eigenen Erfahrungen zu berichten.
Auch Lehrerschaft und Schulleitung waren von der ausgezeichneten und pädagogisch wertvollen Darbietung des Ensembles „Radiks“ sehr angetan. Für die teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen hatte die Veranstaltung überdies auch einen Fortbildungscharakter, indem viele Anregungen für die Unterrichtsarbeit vermittelt wurden und das Ensemble der ARS auch vertiefendes Begleitmaterial für den Unterricht zur Verfügung stellte.

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