Reichwein in Mexiko

Ein gelungener Abend aus der Reihe „ARS: Töne, Themen und Talente“

ARS Mexiko-Abend 010....

Dass unser Namensgeber Adolf Reichwein ein begeisterter Globetrotter, ist sicher nicht so bekannt. Aber in den Jahren 1926/ 1927 bereister er Amerika, Alaska, Ostasien und Mexiko.

 

Seine Eindrücke fasste er in mehreren Büchern zusammen, die ihn sowohl als einen der bedeutendsten Wirtschaftswissenschaftler seiner Zeit ausweisen als auch als brillanten Literaten, der es versteht, mit spannenden Reisebeschreibungen zu fesseln.

 

Spanischlehrerin Alica Feregrino und Schulleiter Norbert Kissel hatten mit Unterstützung von Schülern der Spanischkurse einen interessanten und abwechslungsreichen Abend zur Mexiko-Reise Adolf Reichweins zusammengestellt. Musikalisch unterstützt wurden sie von der mexikanischen Musikerin Ulrike Castro Leduc, die mit Liedern aus ihrer Heimat das Publikum in der Aula der ARS verzauberte.

 

Norbert Kissel zeichnete zunächst den Reiseweg Reichweins anhand vieler Originalfotos nach und versah seine Erzählung mit allerlei Anekdotischem. So hatte Reichwein durchquerte der Draufgänger Reichwein die USA mit einem Ford T, seinem „fahrenden Hotel“, mit dem er u.a. mehrere schwere Unfälle baute.

Reichweins Reiseroute
Reichweins Reiseroute

Eine Besonderheit des Abends war ein bisher verschollener alter Schulfilm von 1936, an dessen Produktion Reichwein mitgewirkt hatte: Maisernte in Mexiko. Kissel hatte den Film bei einer Auktion erworben, ihn digitalisieren lassen und dann mit Textelementen aus dem von Reichwein verfassten Beiheft versehen. Bei der „Uraufführung“ des so bearbeiteten Stummfilms spielte Kissel dazu stilgerecht mexikanische Klänge auf dem Klavier.

Aus dem Film "Maisernte in Mexiko" aus dem Jahr 1936
Aus dem Film „Maisernte in Mexiko“ aus dem Jahr 1936

In einem sehr persönlichen und ergreifenden Vortrag zeichnete Alicia Feregrino, die in der traditionellen Kleidung Mexikos gekommen war, die Gegensätze ihrer geliebten Heimat nach. Landschaftliche Schönheit zwischen Palmen und Wüstensand machen dieses große Land aus, kulturhistorisch einmalige Stätten, Traditionsbewusstsein und Innovation, Gastfreundschaft und offene Gewalt, Arm und Reich dicht beieinander – und dazu die Hoffnung eines Volkes, dass die Zeit der Drogenkartelle irgendwann einmal zu Ende gehen möge.

 

Nach der Veranstaltung, die zur Reihe „Töne, Themen und Talente“ gehörte, konnten sich die Besucher noch an einer großen Auswahl mexikanischer Spezialitäten sattessen.

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