„Klavierspielen lernt man nur durch Klavierspielen!“

Ein interessanter Vortrag von Laura Walk vom ZNL, Ulm

 

Laura Walk
Laura Walk

 

„Fit für Leben und Lernen – Selbststeuerung als Schlüssel zum Erfolg“, lautete der Titel eines Vortrags, der am 09. Dezember 2014 in der ARS stattfand. Referentin war die Sportwissenschaftlerin Laura Walk vom TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm, eine Mitarbeiterin des bekannten Gehirnforschers Professor Dr. Dr. Manfred Spitzer.

 

Etwa 120 Eltern, Lehrerinnen, Lehrer und Erzieherinnen aus der gesamten Region waren in die Aula der ARS gekommen und wurden dort zunächst mit einem musikalischen Beitrag der Schülerin Emely Scholz (Jg.8) begrüßt. Emely spielte Bachs Präludium Nr. 1 aus dem Wohltemperierten Klavier. Diesen Auftakt nahm Schulleiter Norbert Kissel in seiner Begrüßung auf und erinnerte an die enorme Konzentrationsleistung Bachs beim Komponieren und die notwendigen kognitiven und emotionalen Voraussetzungen, die für´s Musizieren nötig seien.

 

Referentin Laura Walk startet danach mit ihrem Vortrag, der neben Wissenswertem aus der aktuellen Hirn- und Lernforschung  auch eine Menge an kurzweiliger Bewegungsübung und Konzentrationsspielen beinhaltete. So verging denn auch die Zeit wie im Fluge und jeder durfte sich mit hinein genommen fühlen in die Welt der exekutiven Gehirnfunktionen, die es uns erst ermöglichen effektiv zu lernen.

 

Erfolg und Lebensglück sind in hohem Maße mit den Funktionen unseres Gehirns verbunden, so die Referentin. Denn unser Gehirn begreift und bewertet alles, was uns umgibt. Es entscheidet über die Schritte, die wir im Leben tun, ob in Schule, Beruf oder in der Partnerschaft.

 

Und die Funktion des Gehirns ist positiv beeinflussbar durch die Ausbildung eben jener exekutiven Funktionen, die unsere geistige Fähigkeiten, unser Denken und Handeln steuern. Selbstregulationsfähigkeit, Willenskraft und Selbstdisziplin ermöglichen es uns erst, Aufgaben unterschiedlichster Art erfolgreich auszuführen. Organisieren und Planen, Aufgaben zeitig anfangen und dran zu bleiben, Impulskontrolle, die Regulation von Emotionen wie beispielsweise Frustration und Wut, kreatives Denken und Flexibilität bei der Suche nach Problemlösungen gehören in diesen Bereich. Exekutive Funktionen, das ist das „Sich-im-Griff-Haben“.

 

Diese Kompetenzen möglichst früh zu fördern, sei die Aufgabe von Kindergarten, Schule und Elternhaus. Hierzu regte Laura Walk verschieden Strategien zu Förderung dieser Fähigkeiten an, viele davon lassen sich im Spiel trainieren, andere würden durch eine positive Grundeinstellung zu sportlicher Betätigung und handlungsorientiertem Unterricht unterstützt.

 

„Wichtig ist, dass man das, was man erreichen will, auch tatsächlich tut. Nichts entsteht ohne Training und stetes Üben im Sinne von Wiederholung“, so Laura Walk. Fußballspielen lerne man ja auch nicht durch die bloße Erklärung der Spielregeln. Man benötige dazu auch den Ballkontakt.

 

Gleiches gelte übrigens auch für´s Kalvierspielen.

 

 

 

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